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Herkunftsangabe bei Spargel

Am 20.06.2025 von Emil Löxkes

 

 Obwohl Spargel und Erdbeeren hochpreisige Produkte darstellen, sind die meisten Verbraucherinnen und Verbraucher bereit, für diese Produkte noch etwas mehr auszugeben, wenn sie aus heimischem Anbau stammen.

Vor allem zu Beginn der Erntesaison, wenn die Preise für regionale Waren aufgrund der noch geringen Erntemengen relativ hoch sind, wird ein höheres Betrugspotential gesehen, günstigere ausländische Ware als regionale Ware zu verkaufen. Das stellt zum einen eine Täuschung über die Herkunft der Ware dar, zum anderen werden die heimischen Erzeuger wirtschaftlich geschädigt.

Ziel der Lebensmittelüberwachung ist es daher, die Verbraucherinnen und Verbraucher vor irreführenden Angaben bezüglich „regional“ beworbenen Lebensmitteln zu schützen.

 Betriebsüberprüfungen

Die risikoorientierte Überprüfung der Herkunftsangabe bei Spargel und Erdbeeren erfolgt gezielt zu Beginn der Saison.

Die Lebensmittelüberwachungsbehörden führen Betriebskontrollen durch, um beispielsweise die Warenströme vom Erzeuger oder dem Großmarkt in den Handel oder die Gastronomie zu prüfen. Des Weiteren werden Proben entnommen und zur Überprüfung auf Pflanzenschutzmittel oder der Herkunft an die Landesuntersuchungsämter gesendet.

 Herkunftsüberprüfung mit der Stabilisotopen-Analyse

Die Analysen erfolgen mittels Stabilisotopenmassenspektrometrie (IRMS). Die Methode beruht darauf, dass die Bioelemente Sauerstoff, Wasserstoff, Kohlenstoff, Stickstoff und Schwefel, als wesentliche Bausteine unserer Lebensmittel, in Form mehrerer stabiler, nicht radioaktiver, Isotope vorkommen. Das Mengenverhältnis von schwerem Isotop zu leichtem Isotop (Isotopenverhältnis) wird durch lokale Effekte beeinflusst. Dadurch treten geringfügige, ortsbedingte Variationen der Isotopenverhältnisse auf, die sich sehr genau messen lassen.

Die Isotopenverhältnisse werden für verschiedene Elemente im Spargelwasser, im Spargelprotein und in der Cellulosefraktion oder im Erdbeerwasser und in den Erdbeernüsschen bestimmt.

Anhand der Ergebnisse können Rückschlüsse auf Erzeugungsregionen gezogen werden. Voraussetzung hierfür ist, dass sich die Isotopenverhältnisse zwischen den zu differenzierenden Regionen ausreichend unterscheiden.

Pflanzenschutzmittelrückstände in Spargel?

Insgesamt wurden 89 Proben Spargel (19-mal grüner und 70-mal weißer Spargel) auf Pflanzenschutzmittel und Perchlorat im Jahr 2024 untersucht. In 30 Spargelproben waren Pestizidrückstände oder Perchlorat nachweisbar. Eine Weißspargelprobe aus Peru enthielt einen Wirkstoff oberhalb des Höchstgehalts.

 Fazit

Die Herkunft von Lebensmitteln spielt für viele Verbraucherinnen und Verbraucher eine große Rolle. Die hier beschriebenen Produkte Spargel und Erdbeeren sind typische Beispiele für saisonale, hochpreisige Produkte, bei denen die Herkunft häufig zur Kaufentscheidung beiträgt. Heimische Erzeugnisse genießen einen hohen Stellenwert und werden daher oft bevorzugt gegenüber Waren anderer Herkunft erworben. Nicht korrekte Herkunftsangaben sind irreführend und wettbewerbsverzerrend. Erfreulicherweise wurde nur im Rahmen einer Betriebskontrolle die Verwendung einer falschen Herkunftsangabe für Spargel festgestellt. Auch in diesem Jahr werden die Überprüfungen der Herkunftsangaben bei Spargel und Erdbeeren fortgeführt.

Quelle: https://bvlk.de/news/herkunftsangabe-bei-spargel.html